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Holzbau und Siedlungsstruktur in Haithabu

Von Dr. Joachim Schultze

Die Erforschung der frühesten Stadtentwicklung in Nordeuropa ist ein zentraler Schwerpunkt der seit über 100 Jahren andauernden Untersuchungen in Haithabu. Die einmalige Erhaltung großer Mengen an Bauhölzern bietet hervorragende Möglichkeiten für die Erforschung des Holzbaus, der Siedlungsstruktur und
 -abfolge sowie durch Zusammenschau mit dem Fundmaterial der kleinräumigen Wirtschafts- und Sozialtopographie.

Die GIS- und Datenbank-gestützte Auswertung der hafennahen Siedlungsgrabungen H. Jankuhns und K. Schietzels zielt zunächst auf die Ausgliederung der einzelnen Konstruktionen (Häuser, Zäune, Wege, Brunnen, Bachuferbefestigungen, Speicher etc.), deren Datierung, typologische Gliederung und überregionale Einordnung. Die hervorragende Erhaltung konstruktiver Bauhölzer eröffnet darüber hinaus Analysemöglichkeiten zu Konstruktion und Gefüge, Wiederverwendung von Bauholz, Bauabläufen und ermöglicht damit schließlich sogar Nachbauten im Maßstab 1:1.

Durch die Zusammenschau der zeitgleichen Baustrukturen entstehen Bilder der Siedlungsstruktur und ihrer zeitlichen Abfolge, anhand der sich Fragen nach der Geschwindigkeit der Besiedlungsabfolge, nach Kontinuität und Veränderung, nach öffentlichem und privatem Raum sowie nach einer Gliederung in größere Einheiten diskutieren lassen. Schließlich werden die für die Grabungsflächen erzielten Ergebnisse durch Zusammenschau mit dem geomagnetischen Messbild in den Gesamtkontext Haithabus eingeordnet und überregional verglichen.

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