Referent: Prof. Dr. med. Oliver Peschel, Institut für Rechtsmedizin in der Ludwig-Maximilians-Universität München
Im September 1991, also vor etwa 30 Jahren, wurde am Tisenjoch oberhalb des Schnalstales in Südtirol der Körper eines toten Mannes gefunden, den man zunächst für einen verunglückten Bergsteiger oder Soldaten gehalten hat. Rasch wurde jedoch klar, dass es sich dabei um einen der bedeutendsten archäologischen Funde überhaupt gehandelt hat. Der Mann aus dem Eis, Ötzi, lebte vor rund 5300 Jahren und kam offensichtlich durch eine Pfeilschutzverletzung in der linken Schulter ums Leben.
Die Feuchtmumie mit einem für diese Liegezeit außergewöhnlich gut erhaltenem Weichgewebe gehört sicherlich zu den am besten und intensivsten untersuchten Mumien weltweit; die Untersuchungen haben viele Details zur Lebensgeschichte, zu Krankheiten und zum Tod des Mannes aus dem Eis sichtbar gemacht, auch wenn viele Rätsel noch ungelöst sind. Gerade deshalb - und weil sich auch für die Zukunft noch weitere bemerkenswerte Untersuchungsergebnisse erwarten lassen - gehört die Konservierung des Mannes aus dem Eis zu den besonders wichtigen Aufgaben, die im Archäologiemuseum des Landes Südtirol in Bozen wahrgenommen werden. Der Münchner Gerichtsmediziner Prof. Dr. Oliver Peschel, Leiter des Konservierungsteams am Archäologiemuseum in Bozen, berichtet über Leben, Sterben und Konservierung des Mannes aus dem Eis.
Vortragsreihe: „Konserviert für die Ewigkeit? Die Herausforderung nach der Sensation“
Der Vortrag findet im Rahmen der Wintervortragsreihe des Museums für Archäologie Schloss Gottorf statt. Die Reihe steht in diesem Jahr unter dem Motto: „Konserviert für die Ewigkeit? Die Herausforderung nach der Sensation“.
Mit freundlicher Unterstützung des Fördervereins Archäologie Schloss Gottorf e.V. im Rahmen des Johanna-Mestorf-Kollegs.
Erwachsene
Landesmuseen SH
Der Vortrag findet online statt und wird über das Videokonferenzsystem „Zoom“ übertragen. Die Moderation übernimmt der Bevollmächtigte Direktor des Museums für Archäologie, Dr. Ralf Bleile.
Sie können sich noch bis um 16.30 Uhr am Veranstaltungstag (1. Februar) anmelden. Wir senden Ihnen dann den Link für den Zugang zur Videoübertragung zu.
+49 (0) 4621 813 222, service@landesmuseen.sh
Eintritt frei