In diesem Vortrag werden die zeitliche Entwicklung, Ursachen und Folgen der Seefischerei, des Walfangs und der Walrossjagd im mittelalterlichen Europa thematisiert. Von Grundnahrungsmitteln wie getrocknetem Kabeljau und gesalzenem Hering bis hin zu Luxusgütern wie Walrosselfenbein hatte die Gewinnung natürlicher Ressourcen aus dem Meer weitreichende sozio-ökologische Auswirkungen. Die ökologische Globalisierung verband weit entfernte Regionen miteinander, trieb wirtschaftliche, politische und soziale Veränderungen voran und führte zu einem fortschreitenden Raubbau an der Tierwelt. Menschen und Tiere Eurasiens, der Nordatlantikküste und der Arktis beeinflussten sich gegenseitig. Basierend auf neueren archäologischen und biomolekularen Erkenntnissen und kombiniert mit dem, was aus der bisherigen historischen Forschung bekannt ist, bietet der Vortrag eine Grundlage für lang gehegte Annahmen als auch Überraschungen in Bezug auf die Archäologie der Ausbeutung von Wildtieren.
Der Vortrag findet im Rahmen der Wintervortragsreihe des Museums für Archäologie Schloss Gottorf statt. Die Reihe steht in diesem Winter unter dem Motto: „Wikingerdämmerung – Zeitenwende im Norden“. Mit freundlicher Unterstützung des Fördervereins Archäologie Schloss Gottorf e.V. im Rahmen des Johanna-Mestorf-Kollegs.
Prof. James H. Barrett, Department of Archaeology and Cultural History NTNU University Museum, Trondheim
Landesmuseen SH
Eintritt frei